Die Landeshauptstadt Wiesbaden setzt 2026 umfangreiche Baumaßnahmen fort, um Abwasserkanäle, Wasser- und Stromleitungen sowie Straßenoberflächen zu erneuern. Die Stadtverwaltung begründet die Arbeiten mit der Notwendigkeit, die Versorgungssicherheit zu gewährleisten und aufwendige spätere Reparaturen zu vermeiden. Betroffene Verkehrsräume werden zeitweise eingeschränkt oder gesperrt.
Kanalsanierungen und Wasserleitungsarbeiten
Die Entsorgungsbetriebe ELW beginnen im Frühjahr mit dem Austausch mehrerer teils über hundert Jahre alter Kanalleitungen. In der Äppelallee soll auf 360 Meter der Bestandskanal aus dem Jahr 1914 ab voraussichtlich April in rund neun Monaten ersetzt werden. Während der Arbeiten wird eine Fahrspur je Richtung am Baufeld vorbeigeführt.
Im Bereich Konrad Adenauer Ring, Steinberger Straße und Tiefenthaler Straße werden Bestandskanäle aus den Jahren 1937 und 1968 auf etwa 470 Meter Länge ab dem zweiten Quartal über etwa zwölf Monate erneuert. Die Steinberger Straße wird dafür voraussichtlich voll gesperrt. Auf dem Konrad Adenauer Ring entfallen die mittleren Fahrspuren, so dass je eine Spur in beiden Richtungen bleibt. Die Tiefenthaler Straße wird abschnittsweise gesperrt, die Moosbacher Straße voraussichtlich voll.
In der Adolfsallee ist der Austausch eines Bestandskanals aus den Jahren 1879 und 1956 geplant. Auf 140 Meter zwischen 1. Ring und Mathias Claudius Straße sollen die Arbeiten ab dem ersten Quartal rund neun Monate dauern und zu abschnittsweisen Vollsperrungen führen. In der Schiersteiner Straße am Iltisweg wird ein 60 Meter langer Kanal von 1929 während der Sommerferien erneuert. Diese Arbeiten sind auf zwei bis drei Monate angesetzt; jeweils eine Spur pro Richtung bleibt offen. Die Baumaßnahme koordiniert sich mit einer zeitgleichen Erneuerung der Wasserleitung durch Hessenwasser.
Parallel dazu erneuert ESWE Versorgung Hauptwasserleitungen in zentralen Achsen. In der Berliner Straße werden auf 750 Meter Länge zwischen April und November Leitungen aus den Jahren 1953 bis 1971 nach einem Schaden ersetzt, um die Stabilität der Versorgung im Innenstadtbereich zu sichern. Am Gustav Stresemann Ring werden nach dem Rohrbruch im August 2024 auf 190 Meter die Hauptleitungen aus den Jahren 1954 bis 1970 erneuert. Die Querung der Mainzer Straße ist voraussichtlich in den Sommerferien geplant. In der Ludwig Erhard Straße ist der Austausch einer 800 Meter langen Leitung aus den Jahren 1954 bis 1977 von Januar bis Jahresende vorgesehen, weil die Leitung eine erhöhte Schadensanfälligkeit zeigt.
Stromnetz, Fernwärme und Netzverstärkung
Die sw-netz verstärkt das Stromnetz und erneuert mehrere Trassen unter anderem an der Dotzheimer Straße, der Schiersteiner Straße und der Bierstadter Straße. Ziel ist es, das Netz für künftige Anforderungen wie zusätzliche E-Ladesäulen oder neue Wohnquartiere auszurüsten. In einem Bereich bei Kleine Wilhelmstraße, Frankfurter Straße und Bierstadter Straße sind Umstrukturierungen im Stromnetz geplant.
Für die Fernwärme entstehen im Europaviertel bis 2027 neue Leitungen mit einer Gesamtlänge von rund 1,1 Kilometer. Die Maßnahme ist Teil der Umstellung der städtischen Energieversorgung auf klimafreundlichere Lösungen.
Straßensanierungen und Verkehrssicherheit
Das Tiefbau- und Vermessungsamt plant 2026 mehrere Sanierungen von Hauptverkehrsstraßen, um Verkehrssicherheit zu erhöhen und spätere aufwendige Instandsetzungen zu vermeiden. Die Rheinstraße zwischen Wilhelmstraße und Frankfurter Straße erhält in den ersten drei Wochen der Sommerferien eine neue Fahrbahndecke. Während dieser Zeit bleibt für den Autoverkehr jeweils eine Spur je Richtung offen.
Auch die Busspur auf der Mainzer Straße zwischen Welfenstraße und Theodor Heuss Ring wird erneuert. Die Arbeiten sind mit einer Bauzeit von etwa vier Wochen geplant; währenddessen ist nur eine Fahrspur befahrbar. Die Sanierung der Fahrbahndecke auf dem Loreleiring zwischen Dotzheimer Straße und Karlsbader Platz soll ebenfalls rund vier Wochen dauern. Für den Theodor Heuss Ring ist im Bereich Breitenbachstraße im Juni der Bau einer Fußgängerschutzanlage sowie die Anpassung der Ampelanlage vorgesehen. Die geplante Bauzeit beträgt acht Wochen, in dieser Zeit wird der Verkehr einspurig in beide Richtungen geführt.
Zur Begründung der Maßnahmen sagte Verkehrsdezernent Andreas Kowol, die Infrastruktur sei das Rückgrat des städtischen Lebens. Mit den geplanten Arbeiten stelle die Stadt sicher, dass Wiesbaden auch künftig zuverlässig funktioniere, von der Energieversorgung bis zum Straßenverkehr.
Weitere Hinweise und laufende Projekte
Bereits begonnene Großmaßnahmen laufen parallel weiter. Dazu zählen Kanalsanierungen in der Emser Straße, der Ausbau der Fernwärme in der Schwalbacher Straße sowie die Neugestaltung des Schlossplatzes. Eine Karte mit ausgewählten Maßnahmen stellt die Stadt unter wiesbaden.de/baustellen zur Verfügung. ESWE Verkehr informiert über mögliche Busumleitungen unter eswe-verkehr.de.
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